Naturpark Südheide als »Qualitäts-Naturpark« ausgezeichnet
Katharina Sander, Leiterin des Amtes für Umwelt und ländlichen Raum beim Landkreis Celle, nahm die Auszeichnung stellvertretend aus den Händen von Friedel Heuwinkel, Präsident des VDN, entgegen.
Celle (lkc). Der Naturpark Südheide wurde vor einigen Tagen als „Qualitäts-Naturpark“ ausgezeichnet. Auf der zweiten bundesweiten Tagung der Nationalen Naturlandschaften im Naturpark Südschwarzwald ehrte VDN-Präsident Friedel Heuwinkel insgesamt 19 Naturparke für ihre herausragende Arbeit. Der Landkreis Celle freut sich besonders über diese Auszeichnung, die die naturschutzfachliche und touristische Bedeutung des Naturparks unterstreicht.
„Die Auszeichnung des Naturparks Südheide als Qualitäts-Naturpark ist nicht nur eine Anerkennung unserer Arbeit im Naturschutz, sondern auch ein wichtiger Impuls für den Tourismus und die wirtschaftliche Entwicklung im Landkreis Celle“, betont Landrat Axel Flader. „Unsere einzigartige Landschaft mit ihren Wäldern, Heideflächen und Flüssen zieht jährlich zahlreiche Besucher an, die die Ruhe und Schönheit der Natur genießen. Gleichzeitig profitieren unsere Gemeinden und lokalen Betriebe enorm von diesem nachhaltigen Tourismus.“
Die Auszeichnung kommt passend zum 60-jährigen Bestehen des Naturparkes, das dieses Jahr mit zahlreichen Veranstaltungen wie Ausstellungen, Führungen und einer Festveranstaltung Ende Oktober gefeiert wird. Der Naturpark Südheide erstreckt sich nördlich von Celle zwischen den idyllischen Heideorten Eschede, Hermannsburg, Bergen, Müden (Örtze), Unterlüß Lachendorf und Winsen (Aller) an der Aller. Das größte zusammenhängende Waldgebiet Niedersachsens und die eiszeitlich geprägte Landschaft bieten seltenen Tierarten wie dem Kranich und dem Schwarzstorch einen Rückzugsort. Die Heideflächen, die im August in voller Blüte stehen, sowie die Flüsse und Bäche des Naturparks, die bedrohte Arten wie Fischotter und Bachforellen beheimaten, machen die Region besonders wertvoll.
Die „Qualitätsoffensive Naturparke“ wurde 2006 vom Verband Deutscher Naturparke (VDN) e. V. ins Leben gerufen und unterstützt Naturparke dabei, ihre Angebote in den Bereichen Naturschutz, nachhaltiger Tourismus und Regionalentwicklung kontinuierlich zu verbessern. Friedel Heuwinkel, Präsident des VDN, erklärt: „Mit der Qualitätsoffensive haben wir eine Methode geschaffen, die es den Naturparken ermöglicht, ihre Arbeit messbar zu bewerten und stetig weiterzuentwickeln.“
23.09.2024
Die neue Naturpark Entdecker Karte ist da
Im Rahmen des Naturpark Jubiläums "60 Jahre Naturpark Südheide" hat der Landkreis Celle erstmalig eine Entdeckerkarte über den Naturpark herausgebracht.
Die neue Entdeckerkarte bietet einen guten Überblick über viele Ausflusgziele und Sehenswürdigkeit innerhalb des Naturparks Südheide. Auf der großen und übersichtlichen Karte werden zum Beispiel verschiedene Museen oder Erlebnispfade gezeigt, die zum Besuchen und Erkunden einladen.
Außerdem sind viele für Touristen wichtige Orte, wie zum Beispiel Wohnmobilstellplätze, Gastronomie oder Wanderparkplätze verzeichnet. Auch die gut gestreuten Tourist-Informationen, bei denen zu den abgebildeten Ausflugszielen weitere Informationen zu bekommen sind, können eingesehen werden.
Unsere neue Naturpark Südheide Entdeckerkarte können Sie in den Tourist-Informationen oder hier zum Download erhalten und direkt das Entdecken beginnen.
Theaterstück "The Circle of Nature" in Sülze
Im Rahmen des geförderten Projektes "Theatertour durch die Naturparke Niedersachsens" durch das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz sowie zum 60 jährigen Jubiläum des Naturparks Südheide findet am Samstag, den 25.05.2024 um 18 Uhr im Garten des Cafés "Up de Sülten" in Sülze ein ganz besonderes Theaterstück statt.
The Circle of Nature
von und mit Peter Trabner und dem Baum
Bei "The Circle of Nature" handelt es sich um eine persönliche Interpretation des von Friedrich Hölderlin geschriebenen Theaterstücks "Der Tod des Empedokles". Es ist eine ganz besondere Mischung aus Performance, klassischem Theater, Straßentheater und ganz viel improvisierter Show! Das Stück gilt als das erste Umweltdrama und hat eine Spieldauer von 60-70 Minuten.
Empedokles, der griechische Denker und Magier, lebte vor 2500 Jahren auf Sizilien. Der Legende nach stürtzte er sich in den Ätna und stieg als Silberwolke in den Himmel und "verteilte" sich dort, in homöopathischer Dosis, global und für alle Zeiten. Empedokles ist nun in allem und überall enthalten, wie das Plastik in unseren Weltmeeren und die Abgase in unserer Luft. Im Sommer 1797 griff Friedrich Hölderlin zur Feder, nahm die Legende auf, scheiterte aber grandios am Werk: "Der Tod des Empedokles". Das Stück gilt als unspielbar und als erstes Umweltdrama. Höderlins Werk bildet die Basis von Empedokes und ist eine fulminante One-Man-One-Baum-Show (Die nicht ganz ohne die Hilfe der Zuschauer auskommt!) mitreißend, irre und komisch!
Der Schauspieler Peter Trabner probt immer wieder und wieder mit seinem Freund, dem Baum, dem Repräsentanten der gesamten Natur, das Theaterstück und landet schließlich selbst, wie Friedrich Hölderlin, in der Psychiatrie. Schließlich als geheilt etlassen geht der Wahnsinn weiter, Lassen Sie sich überraschen!
Anmeldung erforderlich unter 05054 3299795 oder info@cafe-up-de-suelten.de
Eintritt frei!
Ort: Café Up de Sülten, Am Damm 1a, 29303 Bergen, OT Sülze
Weitere Informationen bei der Lüneburger Heide unter Veranstaltungen:
Entdecker-Koffer lädt zum erkunden des Naturparks Südheide ein
Neues Ausleihangebot der Kreisfahrbücherei des Landkreises Celle
Celle (lkc). Mit dem Naturpark-Entdecker-Koffer hat die Fahrbücherei des Landkreises Celle nach den Sommerferien etwas Besonderes für kleine Entdecker zum Ausleihen, damit nach der Schule oder am Wochenende keine Langeweile aufkommt. Der Koffer enthält eine Entdeckerweste, in der man alles Wichtige verstauen kann: Becherlupe, Lupe, Bestimmungsblätter über heimische Sträucher und Bäume. Einen Kompass zur Orientierung, damit man sich nicht verläuft, Wander- und Radkarte, sowie Rad- und Wanderbroschüren mit Tourenvorschlägen. Um alles Wichtige und Wissenswerte zu dokumentieren: einen Memoblock und Stift. Und zum Entspannen vor oder nach der Exkursion das Buch "Wir Heidschnucken vom Sothrieth Hof". Aber nicht nur Familien können den Naturpark Entdecker Koffer ausleihen. Der Koffer ist auch ein wesentlicher Bestandteil der Medienkiste zum Thema Wald, Heide, Naturpark, die von Kindertagesstätten und Grundschulen im Landkreis Celle für Waldtage und -wochen oder für andere Projekte bei der Kreisfahrbücherei ausgeliehen werden kann.
"Das ist ein ganz tolles, neues Angebot der Fahrbücherei des Landkreises Celle vom Naturpark Südheide für Familien mit Kindern sowie Kindertagesstätten und Grundschulen", sagt Erster Kreisrat Gerald Höhl. Die Kinder lernen die Vielfalt und Schönheit der Natur vor ihrer Haustür im Naturpark kennen und können spannend und abwechslungsreich nach dem Motto „Lernen mit Kopf, Herz und Hand“ erleben und entdecken.
Bildung für nachhaltige Entwicklung ist eines der vier großen Hauptaufgaben der Naturparke, die im Naturparkplan des Landkreises Celle verankert sind, der im Frühjahr unter Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern aus dem Naturpark fertiggestellt wurde. Unter anderem sieht er die Schaffung von neuen Bildungsangeboten vor und mit dem Naturpark-Entdecker-Koffer ist nun der Anfang gemacht.
Die Haltestopps zur Ausleihe der Fahrbücherei sind auf der Internetseite der Kreisfahrbücherei des Landkreises Celle unter www.kfb.de zu finden.
Wer nicht alleine auf Erkundungstour in den Naturpark Südheide gehen möchte oder ein Abenteuer für Kindergeburtstage sucht, dem bietet die zertifizierte Natur-und Landschaftsführerin Ines Bein geführte Entdeckertouren im Naturpark Südheide kombiniert aus Naturkunde und Erlebnispädagogik an. Begreifen kommt von „Greifen, Anfassen“. Deshalb legt Ines Bein großen Wert auf Anschaulichkeit und stattet jedes Kind für diese Tour mit einer „Survival-Ausrüstung“ aus, bei der die Entdeckerwesten und alles was zu einer Exkursion dazugehört, auf spielerische Weise und unter fachkundiger Anleitung zum Einsatz kommt. Buchbar unter: https://www.lueneburger-heide.de/natur/veranstaltung/0100560685/gefuehrte-tour-fuer-familien.html
Polizeistreife hoch zu Ross
Pünktlich zur Heideblüte sind die Polizeireiter wieder im Naturpark Südheide unterwegs
Celle (lkc). Die ersten zarten lilafarbenen Blüten sind die Vorboten für die kommende Heideblüte, die in diesem Jahr besonders prächtig ausfallen soll. Zu diesem besonderen Naturschauspiel, wenn sich die Heide sinnbildhaft in ein vom Wind lila wogendes Meer verwandelt, werden in diesem Jahr auch wieder viele Touristinnen und Touristen erwartet. Damit auch alle Ver- und Gebote im Naturpark eingehalten werden, sind nun für die kommenden drei Wochen die Polizeioberkommissarinnen Nicole Blazy und Lena Breustedt mit ihren Pferden Pepe und Roody in der Heide unterwegs. Nach den drei Wochen werden sie abgelöst. Sie achten darauf, ob unter anderem die Schutzgebietsverordnungen, die Befahrungsregeln für Fließgewässer und das Niedersächsische Gesetz über den Wald und die Landschaftsordnung eingehalten werden. Darüber hinaus sind sie auch Ansprechpartnerinnen für die Gäste und informieren über die Regeln zum Schutz der herausragenden Bedeutung von Natur und Landschaft im Gebiet und ahnden bei Bedarf Verstöße vor Ort.
Seit fast 25 Jahren ist ein Team der Polizeireiterstaffel Braunschweig während der Heideblüte im Naturpark Südheide unterwegs und beliebt bei den Besucherinnen und Besuchern. Wie in den letzten Jahren wohnen die Polizeioberkommissarinen während ihres Aufenthaltes im Naturpark Südheide mit ihren Pferden in Weesen. Für die Pferde ist diese Einsatztätigkeit eine schöne Abwechslung zu den sonst eher stressigen Polizeieinsätzen in der Stadt wie beispielsweise bei Demonstrationen oder Fußballspielen.
Inzwischen ist die berittene Heidepolizei zur Heideblüte ein fester Bestandteil im Naturpark Südheide. Gerald Höhl, Erster Kreisrat des Landkreises Celle, meinte dazu: "Als Träger des Naturparkes weiß der Landkreis dieses Engagement sehr zu schätzen und unterstützt den Einsatz der Polizeireiter wie immer gerne." Weitere Informationen zum Naturpark (zum Beispiel Aktivitäten, Grillplätze und Verhaltensregeln) finden Sie unter www.naturpark-suedheide.de
Grundschule Heidesee auf dem Weg zur Naturparkschule
Landrat und Verantwortliche unterzeichnen Kooperationsvereinbarung
Celles Landrat Axel Flader, die Bürgermeisterin der Gemeinde Faßberg, Kerstin Speder, und die Schulleiterin der Grundschule am Heidesee in Müden/Örtze haben heute (17. Mai) eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. In dieser wurde offiziell festgehalten, dass die Schule eine Auszeichnung als „Naturpark-Schule“ anstrebt. „Naturpark-Schule“ ist eine bundesweite Auszeichnung des Verbandes Deutscher Naturparke (VDN), die der Naturpark Südheide (wie alle anderen Naturparke auch) im Namen des VDN an Schulen in seinem Gebiet verleihen kann.
Dem Landrat liegt das Thema Umweltbildung besonders am Herzen: „Jungen Menschen die Bedeutung von Natur und Umwelt näherbringen und für ihren Schutz zu sensibilisieren, ist eine wichtige Aufgabe und der Naturpark Südheide bietet dafür hervorragendeBedingungen. Wir freuen uns über das Engagement der Grundschule am Heidesee. Sie schreitet als Vorbild voran und kann hoffentlich auch weitere Schulen im oder am Naturpark Südheide motivieren, die Auszeichnung „Naturpark-Schule“ anzustreben.“
Auch die Schulleiterin Frau Conrads ist stolz auf das langjährige Engagement ihrer Schule und freut sich, dass sie im nächsten Jahr mit einer Auszeichnung gewürdigt werden soll: „Unsere Grundschule hat bereits jetzt die Themen Natur und Umwelt fest in ihren Unterricht integriert. Die Schülerinnen und Schüler schätzen die außerschulischen Aktivitäten sehr. Wir freuen uns, dass wir mit der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung nun offiziell die Zusammenarbeit mit dem Naturpark besiegelt haben und sind sicher, dass wir dann im nächsten Jahr auch die Auszeichnung als Naturparkschule mit Bravur erhalten werden.“ In der jetzt unterzeichneten Kooperationsvereinbarung haben sich der Landkreis Celle als Träger des Naturparkes Südheide, die Gemeinde Faßberg als Schulträger und die Schule selbst für eine Zusammenarbeit ausgesprochen. Ziel ist es, Schülerinnen und Schülern nach den Kriterien einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) Natur-, Kultur- und Heimaterfahrungen in ihrem direkten Umfeld zu ermöglichen und Kenntnisse über den Naturpark zu vermitteln.
Innerhalb der nächsten Monate soll gemeinsam ein Netzwerk aufgebaut werden, Aktivitäten mit Partnerinnen und Partnern organisiert, Treffen zwischen Naturpark und Schule ausgerichtet und ein Unterrichtsprogramm für die einzelnen Klassenstufen entwickelt werden. Im nächsten Jahr, wenn dann alles steht und ausgearbeitet ist, erfolgt nach erfolgreicher Evaluation die Auszeichnung als „Naturpark-Schule“.
Das Thema „Naturpark-Schule“ wird als Schulentwicklungsvorhaben umgesetzt, im Schulprogramm beziehungsweise Leitbild der Schule verankert und im Schulalltag umgesetzt. Nach Möglichkeit sollte jede Klasse jeder Klassenstufe mindestens einmal im Jahr ein Naturpark-Thema behandeln. Wie das erfolgt und welche Themen behandelt werden, stimmen Naturpark und Schule unter Einbeziehung außerschulischer Partnerinnen und Partner ab.
Nach der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung besuchte der Landrat mit der Schulleiterin Frau Conrads die Schülerinnen und Schüler bei ihrem Waldpädagogiktag am nahegelegenen „Sonnenberg“ und einen ersten Eindruck von „gelebter Naturpark-Schule“ zu bekommen: Unter Anleitung von Waldpädagoginnen und -pädagogen des Waldpädagogikzentrums Ostheide und der Freiwilligen Feuerwehr Müden/Örtze wurde den Kindern Wissenswertes zum Thema „Wald-Feuer-Klima“ nähergebracht.
Weitere Informationen zur Auszeichnung „Naturpark-Schule“ unter www.naturparke.de/aufgaben-ziele/bildung/naturpark-schulen.html
Naturaktionstag 2022 im Naturpark Südheide - Schülerinnen und Schüler der Grundschule Hehlentor auf den Spuren der Salinegeschichte in Sülze
„Was sind die Aufgaben der Saline und wie wird aus Sole Salz? Wie funktionieren Soleförderung und -transport? Was bedeutet „Gradieren"? Was hat das mit dem Moor und Umweltschutz zu tun?". Diese Fragen beantworteten die zertifizierten Natur- und Landschaftsführerinnen Gabriele Link und Almuth Rohte 18 Schülerinnen und Schülern der Grundschule Hehlentor aus Celle im Rahmen des Naturaktionstages in der Saline Sülze auf anschauliche Art und Weise.
Landrat Axel Flader, der die Klasse persönlich vor Ort in Empfang nahm, freut sich, „dass Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit bekommen, die Geschichte ihrer Region so hautnah zu entdecken. Gerade Kindern kann so auf anschauliche und verständliche Art das Leben im Einklang mit der Natur vermittelt werden." Zukünftig möchte der Naturpark solche Umweltbildungs- und Naturerlebnisangebote weiter ausbauen und sich noch stärker für Bildung für nachhaltige Entwicklung engagieren. Als Vermittler zwischen Bildung, Naturschutz, Landwirtschaft und Tourismus nimmt der Naturpark eine wichtige Rolle in der nachhaltigen Regionalentwicklung ein.
Begleitet von zwei Lehrerinnen begab sich die jahrgangsübergreifende Klasse der Jahrgangsstufen 3 und 4 auf die Spuren der dynamischen Salinengeschichte und erfuhr allerhand zum Natur- und Umweltschutz früher, wie heute.
„Der Wandel des Natur- und Landschaftsschutzgedankens im Laufe der Generationen wird am Bespiel der Saline besonders deutlich und es lässt sich ein Bezug und Vergleich zum damaligen Leben herstellen", erklärt Gabriele Link: „Das Wort „Umweltschutz" beziehungsweise „Nachhaltigkeit" kannten unsere Vorfahren nicht, sie haben es einfach gelebt! Die Menschen in der Saline haben all ihre Wertstoffe wiederverwendet - im Gegensatz zur heutigen „Wegwerfgesellschaft". Aber auch in entgegengesetzter Richtung fand ein Umdenken statt: Von der Unwissenheit der früheren Generationen mit dem „Moor-Raubbau" hin zum Schutz als wertvollen CO2 -Speicher in heutiger Zeit."
Nach einigen Experimenten, einem Quiz und einer gemeinsamen Mittagspause, thematisch passend mit frisch gebackenem Brot, Butter und Salz, folgte ein Dorfrundgang zu der letzten Siedestätte.
Ab dem 14. Jahrhundert führte die Gewinnung des „weißen Goldes" zu Arbeit und Wohlstand im Dorf Sülze und den umliegenden Heidedörfern und bestimmte somit wesentlich die Chronik der Ortschaften. Das Interesse an diesem Thema und der Wunsch, die Erinnerungen daran wachzuhalten und weiterzugeben, führten 2016 zur Gründung des Fördervereins Saline Sülze e.V.. Der Verein hat die Trägerschaft für das Informations- und Ausstellungsgebäude Saline Sülze übernommen, in dem eine Ausstellung zur Geschichte der Saline präsentiert wird. Auf dem Gelände des Bürgerparks sind verschiedene Modelle wie zum Beispiel ein Gradierwerk, ein Kunsthaus und eine Siedestelle zu besichtigen. Der Platz rund um das Salinenmuseum lädt zur Rast ein.
Seit 2018 ist die Ausstellung Saline Sülze Teil des Bildungsangebotes des Landkreises Celle und damit ein außerschulischer Lernort, an denen es Lehrkräften ermöglicht wird, Unterrichtsthemen außerschulisch einzuleiten, zu vertiefen und praxisnah zu veranschaulichen. Die Neugestaltung der Ausstellung 2021/ 2022, unterstützt durch Mittel des Förderprogrammes LEADER, dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) und dem Lüneburgischem Landschaftsverband, diente einer zielgruppengerechten Konzeptionierung und Aufwertung. Mit ihrer Ausstellung und dem Außenbereich stellt die Saline Sülze ein besonders Angebot für Gäste im Naturpark Südheide dar und soll sich zukünftig noch weiter als außerschulischer Lernort etablieren.
Der „Naturaktionstag" ist ein Kooperationsprojekt des Naturparks Südheide, Kaufland und dem Verband Deutscher Naturparke e. V. (VDN) und zielt darauf ab, die Natur für Kinder erlebbar zu machen. Die Kosten für den Exkursionstag in den nahegelegenen Naturpark wurden von Kaufland übernommen. Die Organisation und Durchführung vor Ort übernahm die Naturparkverwaltung gemeinsam mit den zertifizierten Natur- und Landschaftsführerinnen und der Saline Sülze.
Nähere Informationen zum Projekt erhalten Sie bei den beteiligten Projektpartnern:
Saline Sülze e.V.:
Die zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin Gabriele Link erläutert Besucherinnen und Besuchern bei Führungen und Ortsbesichtigungen zu Fuß oder mit dem Rad die Salzabbaugeschichte und Wirkungsstätten.
Kontakt: gabriele.link(at)t-online.de
Kaufland
Seit 2004 engagiert sich das Einzelhandelsunternehmen Kaufland in der Umweltpädagogik und bringt so Kindern auf spielerische Weise Natur und Umwelt näher. Die Naturaktionstage bilden zusammen mit den Umwelt- und Ernährungsaktionstagen das Programm „Machen macht Schule“. Kaufland finanziert deutschlandweit 40 Klassen an Grundschulen und weiterführenden Schulen einen Naturaktionstag mit einer Exkursion in einen nahegelegenen Naturpark.
Mehr Informationen finden Sie hier: kaufland.de/aktionstage
Verband Deutscher Naturparke
Der Verband Deutscher Naturparke ist seit 1963 der Dachverband der 103 Naturparke in Deutschland. Er ist Berater, fachliches Forum und Impulsgeber für die Naturparke, macht die Aufgaben und Leistungen der Naturparke in der Öffentlichkeit bekannt, vertritt die Interessen der Naturparke auf politischer Ebene und fördert den Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit zwischen den Naturparken in Deutschland und Europa.
Mehr Informationen finden Sie hier: www.naturparke.de
Ausbildung von zertifizierten Natur- und Landschaftsführern und –führerinnen in den Naturparken Lüneburger Heide und Südheide
20 neue Botschafterinnen und Botschafter für die Naturparke Südheide und Lüneburger Heide
Zertifizierte Natur- und Landschaftsführerinnen und -führer haben ihre Ausbildung erfolgreich bestanden.
Nachdem die für letztes Jahr geplante Ausbildung neuer Zertifizierter Natur- und Landschaftsführerinnen und -führer (ZNL) coronabedingt auf dieses Frühjahr verschoben wurde, nahmen nun nach zwei Fortbildungswochenenden und einer kompakten Kurswoche die Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz in Schneverdingen, der Naturpark Lüneburger Heide und Kursleiter Jan Brockmann die praktischen Prüfungen im Gelände ab. Die Männer und Frauen aus der Heide haben damit eine bundesweit anerkannte Ausbildung erhalten.
Die lange Reise der Findlinge, spannende Geschichten über das Moor, das Zusammenspiel von menschlicher Nutzung und Landschaftsentwicklung – dies waren einige der Themen, die sich die 20 neuen, angehenden zertifizierten Natur- und Landschaftsführerinnen und -führer der Naturparke Südheide und Lüneburger Heide für ihre Prüfungen ausgesucht haben.
Inhaltlich waren die Heidelandschaft, ihre spannende Entstehungsgeschichte und heutige Bedeutung für Naturschutz und Tourismus der zentrale Dreh- und Angelpunkt der Ausbildung. Aber auch Moore, Wälder und Gewässer wurden betrachtet. Der Kurs lehrt nicht nur reines Naturschutzwissen, sondern vermittelt darüber hinaus Kenntnisse über Veranstaltungskonzeption, Recht und Pädagogik. Erheblich präsenter stand dieses Mal das Thema nachhaltige Entwicklung auf dem Studienplan, u.a. als Folge des steigenden Drucks auf Natur und Landschaft. Zum einen hat die Corona-Pandemie zu einem veränderten Reiseverhalten geführt, zum anderen spielen auch das Alltagshandeln der Menschen und Entscheidungen der Politik eine gewichtige Rolle bei der Frage, wie gut die Menschen die Natur behandeln. Diese Wechselwirkungen waren Inhalt des Seminarteils „Bildung für nachhaltige Entwicklung“.
Dass nun weitere Fachleute ihr Wissen an Gäste des Naturparks weitergeben können, freut auch Ulrich von dem Bruch. Mit zunehmender Touristenzahl steigt schließlich der Bedarf an hochwertigen, kreativen Führungen. Der Leiter der Lüneburger Heide GmbH, die die Region touristisch vermarktet, hat am letzten Kurswochenende persönlich über die neuesten Erkenntnisse und Erfolge aus seinem Bereich informiert.
Der Naturpark Südheide möchte in den nächsten Jahren Angebote im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung weiter ausbauen. Dabei übernehmen die ZNLerinnen und ZNLer als Botschafterinnen und Botschaftern der Region eine wichtige Rolle: Durch ihr interessantes und qualifiziertes Exkursionsprogramm erreichen sie die Menschen, bewerben die Schönheiten und Besonderheiten der Region und vermitteln so ein verträglicheres Miteinander von Mensch und Natur. Sie sind somit eine wichtige „Schnittstelle“ zwischen Naturparkverwaltung, Gästen und weiteren Akteuren. Zukünftig werden mit Christine Reimer, Almuth Rohte, Uwe De Klark, Ines Dobrindt-Bein, Ernst-August Gohde und Sören Obermann sechs weitere ZNLerinnen und ZNLer im Naturpark Südheide aktiv sein.
Der Landkreis Celle als Träger des Naturparks Südheide unterstützt die Ausbildung sowie die Netzwerkarbeit durch finanzielle Mittel, die ihm durch die Landes-Naturparkförderung zur Verfügung stehen.
Weitere Informationen zu Angeboten der ZNLerinnen und ZNLer finden Sie hier.
ZNL-Treffen mit dem Fluss-Fisch-Mobil
Zertifizierte Natur- und Landschaftsführerinnen aus dem Naturpark Südheide erkunden mit dem Fluss-Fisch-Mobil die Lebenswelt der Örtze
Die faszinierende Tier- und Pflanzenwelt der Fließgewässer erforschen und die ökologischen Zusammenhänge verstehen – mit Hilfe des Fluss-Fisch-Mobiles, ein Umweltbildungsangebot der Aktion Fischotterschutz e.V., haben Gästeführerinnen im Naturpark Südheide das Leben der Örtze im wahrsten Sinne des Wortes „unter die Lupe genommen“. Organisiert wurde das Treffen vom Landkreis Celle als Träger des Naturparks Südheide.
Das Mobil ist Bestandteil des Barben-Projektes der Aktion Fischotterschutz e.V. und begleitet mit seinem Bildungsprogramm die Maßnahmenumsetzung an den Fließgewässern. Ziel des Barben-Projektes ist es, die Ausbreitung der Fischart Barbe, ein strömungsliebender Kieslaicher mit hohen Ansprüchen an einen vielfältigen Lebensraum, im niedersächsischen Einzugsgebiet der Aller zu fördern, die biologische Vielfalt in den Fließgewässern zu entwickeln und die Menschen für die Bedeutung der Fließgewässer zu sensibilisieren. Hierfür wurden und werden zusammen mit den örtlichen Akteuren zwischen 2018 und 2024 verschiedene Maßnahmen umgesetzt.
Sören Brose und die Praktikantin Jasmin Lieser von der Aktion Fischotterschutz vom OTTER-ZENTRUM Hankensbüttel kamen mit ihrem Forscherwagen zum Gelände der Jugendherberge Müden (Örtze). Ausgestattet mit Anschauungsobjekten und Materialien zur Gewässeruntersuchung bietet er Alles, was nötig ist, um die charakteristische Fisch-, Insekten-, Vogel- und Säugetierarten und ihre Lebensräume im und am Wasser zu zeigen und die Bedeutung für den Erhalt der biologischen Vielfalt zu verdeutlichen.
Nach einer kurzen Einführung und Experimenten zur Thematik wurden gemeinsam Wasserproben aus der Örtze entnommen. Die Funde wurden begutachtet und notiert.
„Mit dem Fluss-Fisch-Mobil haben wir eine tolle Möglichkeit, den Menschen die faszinierenden Gewässerlebewesen, darunter auch heimische Fischarten, näherzubringen. Gleichzeitig können wir die Bedeutung der natürlichen Strukturen und Lebensräume in einem Gewässer, wie Kies, Wasserpflanzen und Holz, die zum Überleben der Fische und vieler Gewässerlebewesen notwendig sind, mit unserem Bildungsprogramm aufzeigen“, erklärt Sören Brose, Biologe und Mitarbeiter im Barben-Projekt der Aktion Fischotterschutz e.V. Altersgerechte Programme richten sich an unterschiedliche Klassenstufen, von der Grundschule, ab der 3 Klasse, bis zur Oberstufe. Das Barben-Projekt und das Bildungsangebot mit dem Fluss-Fisch-Mobil werden durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt und das Land Niedersachsen gefördert und sind für die Teilnehmer kostenfrei.
Gabriele Link, Zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin, sieht zwei Möglichkeiten, das Fluss-Fisch-Mobil bzw. dessen Inhalte im Naturpark Südheide einzusetzen: „Zum einen für einen praxisnahen Unterricht an unseren Grundschulen im Naturpark Südheide. Zum anderen könnten die Inhalte als Teil eines Themenwanderweges im Bereich Eversen entlang der Örtze Wissenswertes vermitteln. Also nicht nur für Schülerinnen und Schüler spannende Einblick in die Flusslandschaft bieten und langfristig Verständnis für dieses wertvolle Ökosystem schaffen.“
Als naturnaher Heidebach ist die Örtze ein bedeutendes Fließgewässer im Naturraum Südheide und Lebensort verschiedener gefährdeter Pflanzen und Tiere. Gemeinsam mit ihrem Nebenbach der Wietze, den Niederungen, angrenzenden Talhängen und Geestflächen, Teilen von Grünländern, Sümpfen, feuchten Hochstaudenfluren und Wäldern bildet sie das ca. 888 ha große Landschaftsschutzgebiet „Örtze“.
Mehr Informationen zur Aktion Fischotterschutz e.V., dem Barben-Projekt und dem Fluss-Fisch-Mobil finden Sie unter www.barben-projekt.de.